CD Kritik Progressive Newsletter Nr.55 (04/2006)

Poor Genetic Material - Spring tidings
(50:37, Quixote Music, 2006)

Da ist er also, der vierte und somit letzte Teil, über eine musikalische Reise durch die Jahreszeiten. Den Anfang machte 2001 die CD - "Summerland", 2002 war mit "Leap into Fall" der Herbst an der Reihe, 2003 wurde mit "Winter's Edge" die dunkelste Jahreszeit abgedeckt, und nun soll "Spring Tidings" den Frühling einläuten. Schon dass allein klingt ja äußerst spannend und interessant, oder handelt sich dabei doch nur um eine geschickte Vermarktungs-Taktik? Sei es wie es ist, PGM haben die Erwartungen jedes mal locker erfüllt, und konnten sich darüber hinaus von Veröffentlichung zu Veröffentlichung immer noch etwas steigern. Was mir hier auf "Spring Tidings" wiederum besser gefällt, ist der kraftvollere Gesamtsound sowie die gleichwertigeren Kompositionen. Der mehrschichtige Mix aus Melodic Rock, Art Rock, Neo Prog ist sehr fein und entspannend ausgearbeitet. Die Songs sind schmackhaft, ruhig und atmosphärisch gehalten, besitzen allerdings immer einige Ecken und Kanten, an denen man sich aber nie stoßen oder reiben kann, und im Zentrum steht dann noch der markante Sologesang von Phil Griffiths (Alias Eye). Zudem bereichern sich die fünf Musiker nur noch sehr selten an älteren Rezepten von z.B. Saga oder Camel, was die Aufmerksamkeit stetig hoch hält. Mit noch etwas mehr Wagemut in diese Richtung, hätten PGM in Ihrem Entwicklungsprozess diesmal sogar gleich zwei Stufen auf einmal nehmen können, aber diese Qualität werden wir wohl auf Ihrem nächsten Album zu hören bekommen, da bin ich mir ziemlich sicher.

Andreas Kiefer



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