CD Kritik Progressive Newsletter Nr.67 (12/2009)
Steve Thorne - Into the ether
(54:41, F2 Music, 2009)
Nach seinen beiden ersten Alben "Emotional creatures" Part 1 + 2, kehrt Steve Thorne mit einem neuen Konzept namens "Into the ether" zurück. Doch stilistisch, sowie angesichts der namhaften Unterstützung, hat sich nicht sehr viel geändert. Denn wiederum spielt der Brite eine sehr lockere, melodiebetonte Mischung aus Neo Prog und anspruchsvollem Pop / Rock, der einerseits wirklich gut ins Ohr geht, andererseits aber über entsprechenden Tiefgang und nachdenkliche Texte über z.B. Ruhm oder Armut verfügt. Unterstützt wurde Steve Thorne einmal mehr u.a. von Nick D'Virgilio (Spock's Beard), Pete Trewavas (Marillion), Tony Levin (u.a. King Crimson, Peter Gabriel), Gary Chandler (Jadis) und Gavin Harrison (Porcupine Tree). Es spricht sicherlich für die Songschreiber-Qualitäten des Protagonisten, dass er immer wieder seine Kollegen zur Begleitung seiner Musik überzeugen kann, denn qualitativ ist "Into the ether" wiederum eine überaus gelungene Sache. Selbst die vielen poppigen Melodien verfügen über entsprechende Klasse, die Instrumentalparts sind gekonnt, aber nie aufdringlich umgesetzt, immer in den Gesamtzusammenhang eingebracht. Was die Musik von Steve Thorne weiterhin sehr sympathisch erscheinen lässt, dass hier alles in 4-5 Minuten gesagt wird, weder mit bedeutungsschwangerem, erhobenen Zeigefinger gedroht wird, sondern vielmehr eine ansteckende Lässigkeit und Fröhlichkeit vorherrscht, ohne sich dabei als platte Produktion zu outen. Hier findet sich Platz für Textaussagen, wie ebenso instrumentale Passagen in ihrer Eindringlichkeit überzeugen können. "Into the ether" ist ein weiterer gelungener Versuch, sinfonische, neo-progressive Einflüsse der Allgemeinheit auf annehmbare Weise zugänglich zu machen. In einer gerechten Welt würden sich natürlich wesentlich mehr Abnehmer für Künstler wie Steve Thorne finden. In heutigen Zeiten werden vor allem die harmoniesüchtigen, melodietrunkenen Fans aus dem Progbereich hier ein sicheres Standbein finden.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2009