CD Kritik Progressive Newsletter Nr.63 (09/2008)

D.F.A. - 4th
(64:19, Moonjune Records, 2008)

D.F.A. haben sich relativ lange Zeit gelassen für dieses Album. Vor mehr als 9(!) Jahren legten sie ihr letztes Studioalbum "Duty free area" vor, danach folgte ein viel beachteter Auftritt auf dem prestigeträchtigen Nearfest in den U.S.A. (ebenfalls als CD unter dem Namen "Work in progress" erhältlich), doch anschließend gab es eine lange Sendepause ohne jegliches Lebenszeichen. Immerhin erschienen bei Moonjune Records letztes Jahr die ersten beiden Alben mit Bonustracks auf Doppel CD unter dem Namen "Kaleidoscope" und genau bei diesem Label erschien nun auch deren aktuelles Album "4th", trotzdem es sich eigentlich erst um das dritte Studioalbum der Italiener handelt. Inhaltlich hat sich nicht so viel verändert, denn noch immer bevorzugt die Band aus Verona meist rein instrumentalen Progressive / Jazz Rock, der verspielt, aber auch mit jeder Menge Schmackes, sprich spielerischer Power präsentiert wird. Gleichzeitig hat sich das Quartett seine spielerische Leichtigkeit bewahrt, so dass deren Stil-Vermengung durchaus locker und keineswegs zu verkopft wirkt. So findet man hier sowohl sinfonische Elemente, wie auch leichte Anflüge von Bombast, zugleich schwingt vor allem im Gitarrenspiel eine gewaltige Portion Jazz-Rock / Fusion Leidenschaft mit, entsteht stellenweise der Eindruck, dass hier einfach lässig und mit recht viel ansteckender Spielfreude drauf losgejammt wurde. Erstaunlicherweise verzichten D.F.A. dabei fast gänzlich auf Einflüsse aus ihrer Heimat, sondern waten vermehrt durch Canterbury Gewässer. Dabei setzt man bei den Tasten auf die ganze analoge Palette der Vergangenheit, während die Gitarrenriffs und Rhythmus auch mal Anleihen von moderner Härte erkennen lassen. Zwar bietet "4th" aus der Sichtweise der Band grundsätzlich nicht unbedingt viel Neues, dennoch merkt man D.F.A. an, dass sie spielerisch und kompositorisch gereift sind und alles irgendwie relaxter und losgelöst von irgendwelchen Erwartungen klingt. Die sechs Songs bieten allerbeste Unterhaltung auf gehobenem, sehr ansprechendem Jazz / Progressive Rock Niveau, ohne in Zurschaustellung der eigenen Fähigkeiten abzugleiten. Macht absolut Laune!

Kristian Selm



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