CD Kritik Progressive Newsletter Nr.56 (07/2006)

Hidria Spacefolk - HDRSF-1
(35.16, Nordic Notes, 2001)

Ursprünglich wurde das 2001er Debüt von Hidria Spacefolk lediglich in einer 500er Auflage veröffentlicht und hatte mehr den Status eines Demos, denn es von der Band als offizielle Veröffentlichung betrachtet wurde und immer noch wird. Nachdem die Erstauflage vergriffen war, stellten die Finnen ihr Album zum kostenlosen Download auf ihrer Website bereit und damit avancierte die Originalpressung des Demos zum Sammlerstück. Doch letztes Jahr nahm sich das Label Nordic Notes der Band aus Nordeuropa an und wiederveröffentlichte zuerst deren letztes Studioalbum "Balansia". Im Anschluss war "HDRSF-1" an der Reihe und somit liegt mittlerweile auch das Erstlingswerk wieder in digitaler Form vor. Im Vergleich zu den zwei offiziellen Longplayern "Symbiosis" (2002) und "Balansia" (2005) merkt man den fünf Songs dieses Albums mitunter an, dass die Band noch auf der Suche nach der eigenen Identität ist. Zuweilen treten schon die treibenden Rhythmen, der typische 70er Jahre Sound auf, der später die Musik dominieren sollte, doch der flirrende Space Rock der Finnen hat noch nicht ganz die Fahrt aufgenommen, wie man diese von den beiden Nachfolgern kennt. Dies bedeutet keineswegs, dass "HDRSF-1" schlechtes Songmaterial enthält, denn auch hier gelingt eine elegante Melange aus Blubber Keyboards, himmelwärts gerichteten Synthiesounds, greifen Gitarrenriffs und vorwärtsgerichtete Beats, die die Seele verzücken und das Tanzbein mühelos in Schwung setzen. Vor allem der leichte World Music Touch mit Einflüssen aus dem Orient in Ozric Tentacles Manier bzw. Digeridoo Klängen vom fünften Kontinent, sowie der leicht jammige Charakter der Musik sorgen für den rechten Esprit. Wer also bisher noch nicht die Chance nutzte, sich mit den spacigen Finnen zu beschäftigen, bekommt hier nochmals einen guten Anreiz. Vor allem auch in Anbetracht der Aussicht, dass die Jungs diesen Sommer die deutschen Konzertbühnen unsicher machen werden.

Kristian Selm



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