CD Kritik Progressive Newsletter Nr.40 (06/2002)

André Andersen - Black on black
(46:01, Frontiers, 2002)

Viele kreative Musiker scheinen mit ihren "normalen" Bands wohl nicht ganz ausgelastet zu sein. Wie lässt es sich sonst erklären, dass in letzter Zeit eine Unzahl von Projekten, aber auch Soloalben unters Volk geworfen werden? Die Entwicklung macht auch vor den dänischen Melodic Rockern Royal Hunt nicht halt, denn so hat u.a. deren Hauptsongschreiber und Multi-Instrumentalist André Andersen, neben den letzten beiden Royal Hunt Veröffentlichungen "The mission" und "The watchers", noch die Zeit für sein zweites Soloalbum gefunden. Als Gäste mit von der Partie sind der stimmgewaltige Elegy Frontmann Ian Parry, sowie Gitarrist Rene Realand und Drummer Kaj Laege. Aufbauend auf traditionellen Heavy und Hard Rock Elementen, ging Andersen dieses mal den Ansatz dazu einfach neue, zeitgemäße Sounds hinzumischen. Herausgekommen ist dabei eine hochmelodische Mixtur, die auch aufgrund der mitwirkenden Musiker, sowohl leicht progressive Elemente, Melodic Rock Parts, wie ebenso neo-klassischen Metal vereint. Mal wird das Tempo verschärft, die instrumentalen Fertigkeiten in den Vordergrund gesetzt, mal geht es mehr songorientiert geradeaus hinein in eine kernige Rocknummer. Im Vergleich zu Royal Hunt wirkt "Black on black" aber irgendwie nach angezogener Handbremse, als ob Andersen die wirklich guten und herausragenden Ideen lieber für seine eigentliche Band zurückhalten wollte. Nichtsdestotrotz ist sein zweites Solowerk ein solides, schnittiges, qualitativ ansprechendes Werk aus dem Melodic Rock Sektor, dass mir persönlich jedoch zu arg auf Nummer Sicher getrimmt ist.

Kristian Selm



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