CD Kritik Progressive Newsletter Nr.39 (03/2002)

Royal Hunt - The watchers
(69:09, Frontiers Records, 2001)

Es wird teuer für die Royal Hunt Fans. Im Herbst erschien erst das letzte Studioalbum "The mission", jetzt wird mit "The watchers" noch gleich eine Zusammenstellung aus teils neuem, teils neu aufgenommenen, sowie Livematerial nachgelegt. Los geht's mit dem 14-minütigen "Intervention", welches sich im Original durch einen zweiten, bisher unveröffentlichten Teil unterscheidet. Bombastischer Melodic Rock mit progressiven Einflüssen, mal hier ein kleiner Keyboardschnörkel, mal dort ein ausschmückender Part mit Stimmungswechsel. Ein guter Beginn, der mir weniger glattgebügelter als das letzte Studioalbum vorkommt. Interessanterweise klingen auch die vier Livetitel, trotz breitgefächerter Keyboardsounds, wesentlich kantiger und härter, was hauptsächlich an der mehr noch vorne gemischten Gitarre und dem weniger höhenlastigen Livesound liegt. Anschließend wurden vier ältere Titel nochmals mit dem aktuellen Sänger John West neu aufgenommen. Wo jedoch der Sinn dieses Songrecyclings liegt, lässt sich nur damit erklären, dass der japanische Markt, der ganz eigenen Gesetzen gehorcht, mal wieder nach einer neuen Veröffentlichung schrie. So ist die Veröffentlichung dieses Albums wohl hauptsächlich auf den sehr großen Erfolg der Dänen in Japan zurückzuführen und man hat einfach zwei Fliegen mit einer Klappe erledigt und auch noch gleich den europäischen Markt mitbediente. Der eigene Geldbeutel wird wohl für den Fan entscheiden, ob er sich dieses Werk zulegt.

Kristian Selm



© Progressive Newsletter 2002