CD Kritik Progressive Newsletter Nr.81 (09/2014)
Iona - Edge of the world - Live in Europe
(67:49 + 70:37, Open Sky, 2013)
Mit "Edge of the world" liegt bereits das fünfte Livealbum von Iona vor. Dies ist vor allem deswegen so erstaunlich, da die Band seit ihrer Albumpremiere 1990 gerade mal sieben offizielle Studioalben veröffentlichte. Trotzdem stammt das letzte Livealbum "Live in London" bereits von 2004 und mit der umfangreichen Doppel CD "Another realm" im Gepäck, sowie dem Multi-Instrumentalisten Martin Nolan als Neuzugang im Line-Up, macht ein weiterer Livemitschnitt durchaus Sinn. Zwei weitere Gründe: es gibt gerade mal vier Überschneidungen zwischen den letzten beiden Livealben und natürlich überzeugen Iona immer noch als wirklich sehr gute Liveband. Im Fokus der beiden CDs steht damit logischerweise das letzte Studiowerk "Another realm". Die wie immer spielfreudige Band präsentiert ihren ausladenden Sinfonic Rock mit keltischen Wurzeln und christlichen Botschaften voller Leidenschaft und Hingabe, selbst wenn man bei der Songauswahl einige Klassiker wie z.B. "Encircling", "Inside my heart", "Woven cord" oder "Murlough Bay" zu Gunsten des neuen Materials "opferte". Doch Iona sind sich ihres umfangreichen Backkatalogs durchaus bewusst und haben mit "Divine presence" und das dem Album den Titel gebende "Edge of the world" selten gespieltes Material aus der Vergangenheit im Gepäck, wobei gerade der letzte Song neu arrangiert wurde. Natürlich gehören daneben schwungvoll gespielte "Jigs" und "Reels" ebenso zum festen Live Repertoire, so dass die knapp 140 Minuten kurzweilig und fast wie im Flug vergehen.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2014