CD Kritik Progressive Newsletter Nr.79 (12/2013)

Fish - Feast of consequences
(66:56, Privatpressung, 2013)

Eine neue Fischplatte, die erste seit "13th star" (2007) und die erste seit den Stimmbandproblemen und zwei Operationen, die dem großen Geschichtenerzähler aus Edinburgh u.a. ein halbes Jahr Singverbot bescherten. Ja, und seit schon wieder einer verkrachten Heirat, aber das gehört ja eigentlich nicht hierher. Fans werden jedenfalls erleichtert die Rückkehr des Barden zu tragfähigen Melodien und den Anspruch hinter der fünfteiligen Prog Suite "The high wood" erkennen, aber auch die überraschende Zugänglichkeit des meisten Materials. Allerdings muss man sich für das Festessen durch die Dudelsack-Mauer und die verzögerte Beschleunigung des zehnminütigen "Perfume river" durchbeißen. Danach aber Schlaraffenland für Prog Rock-Fans und eitel Freude mit dem Rocker "All loved up", der folkigen Ballade "Blind to the beautiful", dem besonders melodiestarken Titelstück, dem an ganz alte Zeiten anknüpfenden "Crucifix corner" und den wunderbaren Bläser-Arrangements von "The gathering", dem mächtig marschierenden "Thistle Alley" oder dem gerade erzählerisch besonders dichten Rausschmeißer "The freat unravelling". Es macht wieder erfreut bis glücklich, Derek William Dick zuzuhören! Diese konsequente Fete wurde mitgefeiert von Elisabeth Troy Antwi (voc), Robin Boult (guit), Foss Patterson (key), Steve Vantsis (bss; Co-Autor beim Vorläufer) und Gavin Griffiths (drms). Das sehr empfehlenswerte Album ist (inzwischen endlich) auch als Deluxe Ausgabe mit 100seitigem Book(let) erhältlich, was vermutlich Mark Wilkinsons fesselndes Artwork noch mehr leuchten lässt - und mit Bonus DVD.

Klaus Reckert



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