CD Kritik Progressive Newsletter Nr.75 (07/2012)

Steve Thorne - Crimes & reasons
(54:14, GEP, 2012)

Thornes viertes Album ist für mich sein bisher bestes, eine deutliche "Progression", wenn man vom Debüt ausgeht, das ebenfalls schon seine Qualitäten hatte und Thornes Potenzial aufgezeigt hat. Thornes Musik ist eine geschickte Mischung aus drei Bereichen: Singer / Songwriter, melodischem, eingängigem Rock und Prog-Rock-Anleihen (Er wird zwar über die Nische "Prog" vermarktet und zählt viele Gastmusiker aus diesem Genre, gehört aber m.E. nicht wirklich dazu - was aber ganz klar nix mit der Qualität der Musik zu tun hat!). Kritische Texte stehen neben Songs, die einerseits den Songwriter-Touch haben und auch teils akustisch geprägt sind wie "Everything under the sun", andererseits etwas härter zur Sache kommen wie etwa "Fadeaway". Verwandtschaftliche Beziehungen zu Bands wie IQ oder Pallas sind bei "Crimes and reasons"" oder "Modern curse" oder speziell "Distant thunder" auszumachen. "Blue Yonder" hat gar Hit-Qualitäten, Und eine besonders schöne Melodie besitzt "Making pans". Rundum ein gelungenes Album. Als Gäste sind u.a. dabei Nick DïVirgilio, Tony Levin, Gary Chandler, Martin Orford und Bob White, allerdings hat Thorne als Multiinstrumentalist die meisten Parts selbst eingespielt. Die Aufmachung als wertiges Digipak mit schönem Beiheft und eine saubere klare Produktion sind dann noch das Sahnehäubchen.

Markus Schurr



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