CD Kritik Progressive Newsletter Nr.74 (02/2012)

In The Labyrinth - One trail to heaven
(59:35, Trail Records, 2011)

Seit jeher waren In The Labyrinth geschmackvoll wandelnde Grenzgänger zwischen den Genres. Die schwedische Formation veröffentlichte ihre Alben zwar in der Vergangenheit immer bei unterschiedlichen Prog Labels, doch waren sie auch dort nur Exoten, die immer im heftig mit World Music, arabischen und indischen Einflüssen flirteten. Seit dem letzten Output "Dryad" vergingen immerhin acht Jahre, doch auch wenn man wieder mal bei einem neuen Label gelandet ist, so hat sich doch musikalisch nur recht wenig verändert. Hinter In The Labyrinth stecken immer noch als Drahtzieher die beiden Muli-Instrumentalisten Peter Lindahl und Håkan Almkvist, die beide ein deutliches Faible für Musik vom indischen Subkontinent und arabisch angehauchte Einflüsse pflegen. Das ist alles atmosphärisch und gekonnt in westliche Harmonik verpackt, wirkt aber dennoch so exotisch, dass man sich auf einem Trip in fremden, mystische Welten wähnt. Die 13 Songs auf "One trail to heaven" sind so etwas wie ein virtueller Soundtrack in den nahen und fernen Osten. Mit Sitar, Mandoline, spanischer Gitarre aber auch gelegentlichen Einsätzen von Mellotron und Synthesizer entsteht ein dichtes, sehr atmosphärisches Klanggeflecht, das wie eine geistige Urlaubsreise in ferne Regionen wirkt. Der Mix aus europäisch geprägten Akkorden und weltmusikalischer Rhythmik und Klangexotik ist wie ein Aufbruch in fremde Sphären, die unbekannt, aber dennoch nicht ganz unvertraut wirken. "One trail to heaven" ist wiederum eine wunderbare Reise in fremde, ganz andere Regionen, die mit leichtem Psychedelic und Prog Touch versehen, dennoch auf gewisse Weise recht heimelig wirken.

Kristian Selm



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