CD Kritik Progressive Newsletter Nr.65 (05/2009)
Andromeda - The immunity zone
(66:43, Silverwolf Productions, 2009)
Andromeda haben sich seit ihrem 2001er Debüt "Extension of the wish" zu einer veritablen Größe im weltweiten Prog Metal Zirkus vorgearbeitet. Dies bescherte ihnen u.a. einen Auftritt bei der 2008er Ausgabe des szenetechnisch rech angesehenen Prog Power U.S.A. Festivals. Die schwedische Formation setzt dabei seit je her auf einen ausgewogenen Mix aus progressiver Härte und sinfonischen, hymnischen Momenten, so dass sich Technik und melodischer Anspruch recht gut die Waage halten. Mit "The immunity zone" setzt man den eigenen, seit Ende der 90er verfolgten Weg konsequent fort, wobei die Band auf dem aktuellen Album hin und wieder wie die skandinavische, wenn auch recht eigenständige Version von Threshold klingt. Somit ist der werbetechnische Vergleich zu Dream Theater bzw. Symphony X zwar gut gemeint, aber letztendlich leicht irreführend, denn Andromenda setzen in erster Line auf die Kraft von griffigen Hooks und die instrumentale Komponente wird doch weit mehr in den Hintergrund gedrängt, als man dies von den amerikanischen Kollegen kennt. Natürlich haben die 9 Tracks auf "The immunity zone" genügend Riff-technische Härte und mehr als nur untermalende Keyboard Begleitung, doch ist es vor allem die angenehme Stimme des Frontmanns David Fremberg, der die meist im 5-7 minütigen Bereich angelegten Kompositionen beherrscht. Mit einem leicht düsteren Unterton setzt man bisweilen auf inhaltliche Tiefe, auch wenn die Band weitab von typischer skandinavischer Melancholie agiert. "The immunity zone" überzeugt somit als Schnittmenge aus moderater Härte und sinfonischen Ansätzen, ohne in die eine, noch die andere Richtung zu extrem auszuschlagen. Konsens Power Prog Metal der gelungenen Art, auch wenn der persönliche Favorit "II=I" nicht erreicht wird.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2009