CD Kritik Progressive Newsletter Nr.65 (05/2009)
Strawberry Fields - Rivers dry gone
(49:40, Metal Mind Productions, 2009)
Wojtek Szadkowski goes Pop, der zweite Versuch. Nachdem der Mastermind hinter Satellite und Collage bereits 2007 mit Peter Pan seinen ersten, eher mittelprächtigen Versuch unternahm, aus dem neo-progressiven Korsett seiner Stammbands auszubrechen, folgt nun mit Strawberry Fields ein weiteres Projekt in ähnlicher Ausrichtung. Wiederum unterstützen ihn teilweise seine Bandkollegen, die ebenfalls in anderem stilistischen Fahrwasser eine gute Rolle abgeben. "Rivers dry gone" arbeitet auf neun Songs mit aktuellen Rhythmen und sinfonischen Arrangements satten Pop / Rock auf. Hin und wieder scheint die Verwandtschaft zu Satellite durch (mal ein sattes Gitarrenriff oder schwelgerische Keyboards), jedoch ist hier einiges geradliniger (vor allem rhythmisch), gestraffter, wesentlich mehr auf eingängige Melodien und sanfte Zugänglichkeit ausgerichtet. Die instrumentale Ummantelung ist aktuell ausgerichtet, dient aber vor allem als stimmiges Vehikel für die überaus angenehme Stimme von Frontfrau Robin (mit bürgerlichem Namen Marta Kniweska), deren schmeichelndes Timbre sich nicht unähnlich zu Magenta's Chanteuse Christina Booth verhält. Mit Radio Airplay wird's dennoch schwierig werden, denn meist bewegen sich die Songs von Strawberry Fields jenseits der 5 Minuten Grenze und sind eben nicht nur nach dem Radio Einheitsschema aufgebaut, sondern mit ordentlichen, wenn auch nicht zu ausufernden kompositorischen Ausschmückungen versehen. Im direkten Vergleich zu Peter Pan ist Strawberry Fields die eindeutig bessere Wahl, was vor allem am Gesang und den besseren Hooks hängt. Ob Wojtek Szadkowski jedoch ein Publikum abseits seines sonstigen Tätigkeitsfelds erreicht, bleibt abzuwarten.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2009