CD Kritik Progressive Newsletter Nr.60 (09/2007)

Peter Pan - Days
(42:02, Privatpressung, 2007)

Nach dem Ende von Collage fand Schlagzeuger und Hauptsongschreiber Wojtek Szadkowski mit Satellite ein neues, auch musikalisch überzeugendes Betätigungsfeld. Doch anscheinend genügt ihm eine Band nicht, denn mit Peter Pan hat er ein weiteres Seitenprojekt am Start. Inhaltlich nachvollziehbar bleibt dieser Neuanfang nur zum Teil, denn wie bereits Satellite sind Peter Pan ebenfalls im melodischen Neo Prog zu Hause. Doch bei genauerem Hinhören werden die Unterschiede offensichtlich, denn der Ansatz bei Peter Pan ist wesentlich songorientierter und mehr auf die Gitarre zugeschnitten, zum Teil mehr im Rock verwurzelt und keineswegs so verspielt und bombastisch. Zwar erkennt man schon die typische Handschrift, die man von den anderen Szadkowski Bands kennt, genau offenbaren sich aber auch die Unterschiede. So wie die Musik vom Grundansatz her simpler, direkter und geradliniger gestrickt ist, so bevorzugt Sänger Peter (dessen Nachname aus irgendwelchen Gründen verschwiegen wird) einen sehr grobschlächtigen, rohen, sehr gewöhnungsbedürftigen Gesangsstil. Zwar darf auch mal die Gitarre elegisch brillieren oder die Keyboards eher unterschwellig für ansprechenden Neo Prog Bombast sorgen, dazwischen gibt es aber auch einige Momente von etwas sinnentleerter Griffakrobatik zu überstehen. Je nach eigener Sichtweise verzichten Peter Pan eben genau auf jenen überladenen Bombast, der die Musik von Satellite dominiert bzw. wurde hier das weggestrichen, was die anderen Produktionen von Szadkowski auszeichnet. Trotz des Pendelns zwischen härteren, rockigen Augenblicken und einigen weicheren Momenten, dem Fortführen des Konzepts von Collage und Satellite in einem simpleren Format, reichen Peter Pan aus den genannten Gründen nicht an das Niveau der Vorgänger heran. So bleibt "Days" lediglich eine ordentliche Neo Prog / Rock Scheibe mit einigen sehr guten Momenten, die man als Fan der angesprochenen Bands dennoch nicht einfach ungehört kaufen sollte.

Kristian Selm



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