CD Kritik Progressive Newsletter Nr.64 (02/2009)
Øresund Space Collective - Inside your head
(70:32, Sulatron Records, 2008)
Auch auf dem vierten Album des Space Rock Kollektivs aus dem hohen Norden hat sich inhaltlich nicht sehr viel verändert. Hier wird gejammt, in fremde Sphären aufgebrochen und dies alles ohne jegliche zeitliche Beschränkung - man nimmt sich einfach die benötigte Zeit. Der jeweilige Trip ist eben genau dann zu Ende, wenn die Skandinavier aus Kopenhagen und Malmö meinen, ein gemeinsames Ziel erreicht zu haben. Die Songs auf "Inside your head" entstanden bereits bei den Aufnahmen zur dritten CD "Black Tomato"- Psychedelic Urgestein Dave Schmidt und Label Owner von Sulatron Records bastelte daraus einfach einen knapp 70-minütigen sphärischen Flug durch die unendlichen Weiten aus Raum und Zeit. Hier geht es um ein gemeinsames Lebensgefühl, das Schweben durch ferne, unbekannte Welten. Auch wenn der rein improvisierte Space Rock vor allem auf wiederkehrende, hypnotische Rhythmen baut und dabei von seiner geradezu monotonen, aber überaus effektvollen Eigendynamik lebt, also quasi seit mehr als 30 Jahren nicht viel an den musikalischen Zutaten verändert wurde, so funktioniert auch diese Reise auf ihre ganz eigene Weise. Dies liegt daran, dass die spacigen Nordländer ihr Handwerk verstehen und nach jahrelangem Zusammenspiel einfach eine geheime, eigene Formel gefunden haben, die überzeugend aus den Boxen drängt. Während der Vorgänger mit über 30-minütigen Space Jams aufwartete, sind die freakigen Fragmente auf "Inside your head", trotz übergangsloser Zusammenfügung, etwas mehr auf den Punkt gebracht. So quietscht und zirpt es, merkt man bisweilen, dass hier nicht alles konsequent zu Ende gedacht wurde. Trotzdem; wenn sich nicht gestorben sind, dann fliegen sie noch heute... und mit einer Fortsetzung ist wohl ebenfalls zu rechnen.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2009