CD Kritik Progressive Newsletter Nr.64 (02/2009)

Abel Ganz - Dangers of strangers
(46:15, Privatpressung, 2008)

Mitte / Ende der 80er, in der dürren Zeit der Prog-musikalischen Leere, erarbeiteten sich Abel Ganz ein veritablen Ruf in der Underground Szene. "Dangers of strangers" war ein gut gehütetes Kleinod, ein kleines Juwel mit gewissem Kultfaktor, da die Band u.a. mit dem damals ehemaligen Pallas Sänger Alan Reed zusammenarbeitete. Nachdem Abel Ganz erst kürzlich mit "Shooting Albatross" ihre musikalische Wiederauferstehung feierten, legen sie nun die seit langem nicht mehr erhältliche CD Version von "Dangers of strangers" klanglich überarbeitet mit Bonusmaterial wieder auf. Neben dem ursprünglichen Material hat man zusätzlich eine Demo-Version des Titelsongs, rares Videomaterial, sowie ergänzende Liner Notes aller Bandmitglieder hinzugepackt, so dass man einen erheblichen Mehrwert gegenüber der in den 90ern erschienenen Erstauflage erhält. Stilistisch sind Abel Ganz eindeutig im Neo Prog der späten 80er unterwegs, sprich es wird mehr Wert auf geradlinigere Arrangements im Gegensatz zu ausschweifenden Instrumentalorgien und komplexe Wechsel der 70er gelegt. Die musikalischen Rückgriffe auf die 70er sind dennoch nicht von der Hand zu weisen, trotzdem wirkt alles gestraffter und kompakter, wenn auch teils etwas zurückhaltend verpackt. Natürlich sorgt der bei einigen Titel beteiligte Alan Reed für ein gewisses Pallas Flair, dennoch gehen Abel Ganz ihren eigenen Weg. Ein schöner Nostalgietrip, der alle Liebhaber des ursprünglichen Neo Progs der 80er anspricht. Kein absoluter Meilenstein der Vergangenheit, aber auf seine Weise ein recht unterhaltsames Album mit durchaus sympathischen Charme.

Kristian Selm



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