CD Kritik Progressive Newsletter Nr.63 (09/2008)
Brother Ape - III
(53:18, Progress Records, 2008)
Nach ihrem beachtlichen Album "Shangri-La" das größtenteils mit herrlich lockeren Songs zwischen Prog, Jazz und Melodic Rock überzeugte, beweist die schwedische Band Brother Ape mit ihrem Nachfolge-Album "III", dass dies keine Eintagsfliege war. Mit einer gehörigen Portion Spielfreude zelebrieren die drei Musiker Gunnar Maxèn (bass, keys, vocals), Stefan Damicolas (guitars, lead vocals) und Max Bergmann (drums, percussion) trotz musikalischer Parallelen zu Saga oder Rush, auch hier wieder ihren recht eigenwilligen Stil. Eine Mischung aus klassischem und New Prog mit Jazz-, aber auch Rock- und AOR-Elementen. Bei allen Hooklines und melodischen Impulsen, zeichnen sich die neun Songs vor allem durch interessante Instrumentallinien aus. Jeder der drei Musiker darf sich gleichermaßen an seinem Instrument austoben, mal minimalistisch dafür mit voller Wucht oder komplex und unkonventionell. Die Gitarre sägt kurz und knackig im Ian Crichton - Stil in die Songs, oder geht mit den Keyboards auf eine gemeinsame virtuose Spritztour. Und auch das Schlagzeug lässt mit diversen vertrackten Rhythmen mächtig Dampf ab. Der Gesang ist allerdings auf Dauer etwas zu gleichklingend, wirkt aber zu keiner Zeit störend. Okay, einige Tracks ähneln sich irgendwie, aber dennoch, der Mix aus schönen Melodien und cleveren Arrangements garantiert gediegenen Hörgenuss bei gleichzeitig hohem Spaßfaktor.
Andreas Kiefer
© Progressive Newsletter 2008