CD Kritik Progressive Newsletter Nr.57 (11/2006)
Brother Ape - Shangri-la
(57:56, Progress Records, 2006)
Donnerwetter, das zweite Album von Brother Ape geht ja richtig vielversprechend los. Die ersten beiden Tracks "New Shangri-La" und "Lunatic kingdom" katapultieren den Hörer direkt ins Prog-Rock-Paradies. Denn die Schweden präsentieren eine geschmackvolle und gut ausgetüftelte Mischung aus eingängigen, sowie wohlklingenden Melodien und komplexeren, leicht jazzigen Arrangements. Dabei stehen vor allem die Gitarrenlinien, die reizvoll zwischen Aggressivität und Harmonie jonglieren, deutlich im Vordergrund. Zudem ist der Gesang trotz Ausstiegs des früheren Lead-Sängers Peter Dahlström immer noch sehr angenehm und unaufdringlich, allerdings klingen beide Sänger ja auch fast identisch. Der ganze Gesangsaufbau erinnert mich ungemein an die kalifornische Band Cairo und ein wenig an Rush. Nachteil der Geschichte: der furiose Beginn der Scheibe kann im weiteren Verlauf nur noch sehr selten gehalten werden. Das Trio begibt sich allmählich wieder auf ein musikalisches Normalformat. Man agiert schlichter und kontrollierter, so dass das oben genannte Wechselspiel erheblich an Durchschlagskraft und Scharfkantigkeit verliert. Dennoch bleibt als Gesamtresultat ein guter Eindruck haften, so dass man der Band durchaus eine positive Weiterentwicklung attestieren kann.
Andreas Kiefer
© Progressive Newsletter 2006