CD Kritik Progressive Newsletter Nr.62 (05/2008)
Five Fifteen - Alcohol
(44:13, Sweden Rock Records, 2007)
Nach längerer Sendepause sind die wackeren Finnen Five Fifteen mit einem neuen Machwerk am Start. Trotz einiger Jahre Plattenverschnaufpause hat sich dennoch nichts verändert, denn die Mannen und eine Dame um den exzentrischen, aber sehr sympathischen "Golden Boy" Mika Järvinen, sind wieder perfekt in den 70ern unterwegs. Selbst das in der Zwischenzeit aus der Taufe gehobene Crazy World Projekt war nur ein weiteres Vehikel, um die Musik im Stil von Led Zeppelin, Deep Purple oder Thin Lizzy sehr authentisch wiederzubeleben. Auch "Alcohol" beschwert einem keineswegs Kopfschmerzen. Ob Schweineorgel, harte Riffs, melancholischen Blues oder auch ausladende, sinfonische Parts mit leichtem Pink Floyd Touch, hier wird konsequent und eben richtig gut und keinesfalls langweilig rückwärtsgerichtet losgerockt. Die Band versteht es, sowohl psychedelische Stimmungen heraufzubeschwören, wie sie es eben auch schnörkellos und sehr direkt krachen lassen kann. Dabei rennen Five Fifteen keinen trendigen Zeitgeistströmungen hinterher, sondern ihnen nimmt man wirklich ab, dass sie einfach um einige Jahrzehnte zu spät geboren wurden. Wer's also erdig rockig mag, der bekommt von "Alcohol" genau die richtige Retro-Dröhnung.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2008