CD Kritik Progressive Newsletter Nr.56 (07/2006)
First Band From Outer Space - Impressionable sounds of the subsonic
(68:32, Transubstans Records, 2006)
Sie fliegen schon wieder. Erst Mitte letzten Jahres erschien das Vorgängerwerk der First Band From Outer Space und ruckzuck liegt bereits der Nachfolgetrip vor. Na ja, genau genommen wurde das letzte Werk "We're only in it for the Spacerock" bereits 2004 aufgenommen, so dass der zeitliche Abstand zum aktuellen Longplayer "Impressionable sounds of the subsonic" dann doch knapp zwei Jahre beträgt. Doch trotz des ganzen zeitlichen Durcheinanders hat dies glücklicherweise keinerlei Auswirkungen auf die Musik. Wieder geht's auf in fremde Sphären, blubbernd erfreuen sich die Elektronen, röhrt die Orgel und dröhnt die Gitarre luftig, aber stetig vorwärts treibend dazu. Was bei der aus Göteborg kommenden Combo vor allem für spannende Aspekte sorgt und sie keineswegs zu einem platten Abziehbild anderer Space Rock Heroen macht, ist eben nicht der alleinige Verlass auf die sphärischen Kräfte des Alls, sondern sie kippen einfach eine gehörige Prise Retro Prog und 70er Jahre Hard Rock in ihren Space Cocktail. Daneben arbeitet sich die Flöte als spielerischer Vorreiter aus der reinen Statistenrolle heraus, bekommt man aber auch jede Menge kernige Monsterriffs um die Ohren geblasen oder auch - wie im Mittelteil der CD - Trance-artige Rhythmen für Ravefeeling sorgen. Für eine leicht exotische Beinote sorgt weiterhin der Mix aus englischem, spanischem(!) und gelegentlich verwendetem schwedischem Gesang. Übergangslos greifen die einzelnen Titel ineinander, die neben erdiger Rockigkeit durchaus auch Zeit für besinnliche, akustische Momente lassen. So besinnen sich die Göteborger Space Rocker eben nicht nur auf hypnotische Wiederholen und Stimmung schaffende Soundlandschaften, ihre Flugmaschine wird vor allem mit gut geöltem Rock betrieben, kann aber vor allem als prima Verschmelzung dieser verschiedenen Beigaben überzeugen. Guten Flug!
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2006