CD Kritik Progressive Newsletter Nr.53 (09/2005)

First Band From Outer Space - We're only in it for the Spacerock
(57:22, Transubstans Records, 2005)

Band- und Albumname machen es einem hier wirklich sehr leicht, was man als geneigter Hörer wohl erwarten darf. Äußerst offensichtlich knallt der Begriff "SPACEROCK" in voller plakativer Breitseite auf Augen und Ohren nieder. Die First Band From Outer Space bittet nicht lange, denn nach rund 5-minütigem Blubberintro beginnt auch schon die Reise in die unendlichen Klangwelten, jenseits von Raum und Zeit. Das Quartett aus Göteborg mit den klangvollen Namen StarfighterCarl (Schlagzeug, Percussion), JohanFromSpace (Gesang, Gitarre, Synthesizer), SpaceAceFrippe (Bass, Synthesizer) und MoonbeamJosué (diverse Flöten) hält sich nicht lange mit neumodischem Schnick-Schnack auf, sondern steuert souverän sein Raumschiff in die 70er Jahre zurück. Während die finnischen Space Rock Kollegen Hidria Spacefolk vor allem auf Groove setzten, Ozric Tentacles sich seit jeher auch modernen Einflüssen aufgeschlossen zeigen, sind First Band From Outer Space eindeutig traditionell veranlagt. Von Hawkwind inspiriert, dröhnen hier hardrockig die Gitarren, blubbern gelegentlich die Elektronen aus den Synthies, wird in ekstatischer Verzückung und mit bohrenden Rhythmen und Akkordfolgen abgehoben. Nun sind dem Space Rock Genre von der Stilistik her an sich schon gewisse Grenzen gesetzt, was unweigerlich für Ähnlichkeiten im Sound und der spielerischen Umsetzung führt. Doch richtig gute Scheiben beginnen vor allem durch ihre Atmosphäre zu leben. Dies gelingt auf "We're only in it for the Spacerock" zum Teil prächtig, auch sorgen einige akustische Parts für innere Auflockerung, mitunter verfallen die wackeren Spacekadetten aber auch in fast unvermeidbare Wiederholungen. So bieten die langgezogenen Exkursionen der Weltraumreisenden aus Skandinavien einen angenehmen Trip, der mitunter noch etwas mehr Feuer in den Triebwerken vertragen hätte.

Kristian Selm



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