CD Kritik Progressive Newsletter Nr.53 (09/2005)
Soniq Theater - Pandromania
(52:10, Privatpressung, 2005)
Wie? Schon wieder Soniq Theater? In Heft 52 gab es die Kritik zu seinem vierten Album "This mortal coil" und im folgenden Heft schon das nächste Album?! Heißt das, dass es jetzt alle 3-4 Monate, praktisch im PNL-Erscheinungsrhythmus, eine neue Soniq Theater-CD geben wird? Keyboarder Alfred Müller, der bekanntlich hinter diesem Projekt steckt, ist zwar ein fleißiger Musiker, aber so hyperaktiv ist er nun doch nicht. Dass es in zwei aufeinander folgenden Heften jeweils zu Besprechungen neuer Alben von Soniq Theater gekommen ist, liegt daran, dass die Rezension zu "This mortal coil" schon viel früher fertig gestellt war, es aber aufgrund einer Verkettung diverser unglücklicher Umstände erst in Heft 52 geschafft hat. Nichtsdestotrotz hat das neue Album nicht lange auf sich warten lassen. Stilistisch hat sich nicht viel verändert. Nach wie vor geben die Tasten in meist bombastisch-symphonischer Art den Ton an. Dazu wird der Rhythmus programmiert, was oft in recht hektischer Form geschieht. Gleich der Auftaktsong "Karma" zeigt exemplarisch, was der Hörer von Soniq Theater zu erwarten hat. Es folgt eine flotte Nummer, in der das Piano die Grundmelodie spielt und Frauenstimmen eingebaut werden. Der Titelsong kommt schon fast rockig daher, die Synthies erinnern mich an die 80er Werke eines gewissen Rick Wakeman. Im längsten Song, dem fast 10minütigen "Wheel of fortune" macht er das, was er lieber nicht tun sollte - nämlich singen. Allerdings insgesamt nur recht kurz und nicht so misslungen wie auf dem Vorgängeralbum. Der Gesang tut dem Song keinen Abbruch, denn hier wird eine gesunde Balance zwischen temporeichen und ruhigen Parts gefunden, und die Melodien wissen zu gefallen. In den letzten Titeln ändert Müller dann seine Grundausrichtung zu Gunsten einer wesentlich gemäßigteren, fast schon ruhigen Spielweise, die sogar mal ansatzweise auch leichten New Age-Touch aufweist, ohne allerdings in langweiliges Synthi-Gedudel abzudriften. Ordentliches Album.
Jürgen Meurer
© Progressive Newsletter 2005