CD Kritik Progressive Newsletter Nr.53 (09/2005)
Pendragon - The jewel
(67:41, Toff Records, 1985)
Wurde erst kürzlich mit Jadis "More than meets the eye" ein Klassiker des Neo Progs der 90er wiederaufgelegt, so gibt es nun mit Pendragons "The jewel" ein weiteres Highlight aus dem Neo Prog Bereich. Die Ursprünge dieses Albums gehen noch ein paar Jahre weiter zurück, und so landet man schließlich auf der Zeitachse im Jahr 1985. Pendragon schienen zu jener Zeit im Sog von Marillion und auch teilweise im Vorprogramm deren "Misplaced childhood" Tour kurz vor dem kommerziellen Durchbruch zu stehen, doch leider war ihnen dieser Erfolg aus unterschiedlichsten Gründen verwährt. Dafür etablierte sich die Band von Nick Barrett aber spätestens ab den 90ern seit "The world" mit steigenden Verkaufszahlen in der Progszene. Noch ohne Clive Nolan und Fudge Smith, dafür aber mit Tastendrücker Rik Carter und Nigel Harris am Schlagzeug, enthält "The jewel" mit "Alaska", "Leviathan" und natürlich "The black night" mehrere All-Time Favourites von Pendragon, die sich auch zum Teil heute immer noch in deren Setlists auf Konzerten wiederfinden. "The jewel" bietet Neo Prog mit all seinen Zutaten, wie man ihn in den 80ern eben zu hören bekam: hoher Melodienanteil, typische Keyboardsounds, gelungene Wechsel aus griffigen Einfällen und ausladenden Instrumentalteilen. Ergänzt wird die ursprüngliche LP Version, wie bereits bei der ersten CD Auflage, um die beiden ursprünglich auf EP veröffentlichten "Fly high fall far" und "Victim of life", wie als besonderer Bonus die ursprünglich 1984 komponierten "Armageddon" und "Insomnia" von der aktuellen Besetzung neu eingespielt und aufgenommen wurden. Ein schönes Zeitdokument und eine Empfehlung für alle Freunde des gepflegten Neo Progs von der britischen Insel.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2005