CD Kritik Progressive Newsletter Nr.53 (09/2005)
Isildurs Bane - Songs from the observatory
(14:00, Ataraxia, 2005)
Isildurs Bane sorgten bei ihrem "Mind" Konzept immer wieder für inhaltliche Überraschungen. Gab es z.B. auf "Vol.3" rein improvisierte, sehr ruhige Musik im Grenzbereich zwischen Jazz und Avantgarde zu hören, so trat auf "Vol.4" plötzlich der Gesang in den Vordergrund, bewegten sich die Arrangements in atmosphärischen Gefilden mit deutlichem Peter Gabriel Touch. Auf der DVD "Mind Vol.5" erwies sich wiederum Sängerin / Gitarristin Mariette Hansson als die Neuentdeckung bei Isildurs Bane. Nicht nur, dass sie die Titel der schwedischen Band durch ihren stimmlichen und instrumentalen Beitrag im Livekontext erheblich bereicherte, auch mit den stimmungsvollen Studiotiteln, die man verteilt auf dieser Veröffentlichung fand, bot sich eine weitere interessante, wesentlich songorientiertere Facette von Isildurs Bane. Vor allem aufgrund der regen Nachfrage der Fans gibt es nun die drei Tracks von der DVD auf CD ergänzt um das bis dato unveröffentlichte "No choice (I'm still here)" . Zwar nur 14 Minuten lang, dafür in limitierter Auflage von lediglich 1000 Kopien aufgelegt, sind "Songs from the observatory" feingliedrige, kunstvoll arrangierte Popmusik mit emotionalem Tiefgang, die vor allem die angenehme, samtweiche Stimme der Sängerin in den Vordergrund stellen. Die restlichen Musiker von Isildurs Bane agieren hier vor allem als vielköpfige Begleitband, die mehr für Atmosphäre und kunstvolle Untermalung zuständig sind, als dass man hier verschachtelte, virtuose Musik erwarten sollte. Ob dies nur ein kleiner Flirt in neue Gefilde bleibt, lässt sich bei Isildurs Bane nie voraussagen. Eine äußerst interessante, sehr gelungene Interpretation stimmungsvoller Popsongs ist ihnen damit auf jeden Fall gelungen.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2005