CD Kritik Progressive Newsletter Nr.52 (06/2005)
Russell Allen - Atomic Soul
(50:05, InsideOut, 2005)
Soloalben dienen ja meist dazu eine andere Seite eines Musikers zu zeigen für die er in seiner eigentlichen Band nicht den entsprechenden Freiraum erhält. Während Symphony X Keyboarder Michael Pinnella mit seinem Solowerk "Enter by the twelfth gate" die klassische Schiene einschlug, gibt sich Frontmann Russell Allen von der harten Seite und präsentiert auf "Atomic Soul" erdigen, direkten Hard Rock. Mit dem verspielten Prog Metal von Symphony X hat dies wenig bis gar nichts zu tun, eher hinterließen bei Allen 70er Jahre Bands wie Rainbow oder Black Sabbath, sowie auch aktuelle Formationen vom Schlage von Alice In Chains oder Soundgarden ihre Spuren. Somit sind die 11 Songs in erster Linie harter, riff-orientierter Rock, der eher im Mid Tempo Bereich anzusiedeln ist. Allen, der das Album im Alleingang komponierte und arrangierte, sowie auch eine Vielzahl der Gitarren- und Bassparts einspielte, holte sich neben einigen Beiträgen seiner Bandkollegen auch bei diversen Gästen (u.a. Stratovarius Keyboarder Jens Johansson) die nötige Unterstützung. Somit ist sein Soloalbum nicht mehr und nicht weniger als ein schnörkelloses Rockalbum, welches jedoch durch seine stimmige Gesamtatmosphäre durchaus zu gefallen weiß.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2005