CD Kritik Progressive Newsletter Nr.51 (03/2005)
Echo Us - Echos Us
(49:09, Absolute Probability, 2004)
Echo Us ist das Soloprojekt des in Portland (Oregon) lebenden Ethan Mathews. Der ehemals bei Greyhaven tätige Multi-Instrumentalist bewegt sich auf seinem eigenen Album komplett weg von den metallischen Wurzeln seiner ehemaligen Band, hin zu einer Art Neo Prog / Pop im Ambient / Electronic Gewand. Durchzogen von weiträumigen, elektronischen Klanglandschaften, hier und da untermalt von programmierten Rhythmen und gelegentlichem Gesang, nimmt der Amerikaner den Hörer mit auf eine Reise in einen sehr sphärischen, leicht abgespacten Mikrokosmos. Bereits die stilistische Umschreibung lässt erkennen, dass dieses Album nicht einfach über einen Kamm geschoren werden kann. Musikalisch sind die Grenzen von Elektronik, sinfonischem Ambient bis hin zu Rock, Wave und Pop fließend, dennoch ist, wie so oft bei elektronisch geprägter Musik, ein gewisser Hang zu klanglicher Sterilität, emotionaler Unterkühltheit unverkennbar. Glücklicherweise vertraut Mathews nicht nur auf den Klang der Elektronen, sondern etwas Bass und Gitarre verleihen der Musik einen geerdeten Anstrich. So gelingen mitunter spannende Interaktionen, trotzdem sind einige programmierte Ideen einfach zu schlicht und für ihre Einfachheit nicht packend genug geraten. Gesanglich gehört der Mann von der amerikanischen Westküste ebenfalls nicht gerade zu den ausdrucksstarken Stimmwundern, jedoch passt sein eher druckloses Organ irgendwie zur Distanziertheit der elektronisch geprägten Musik. Nichtsdestotrotz wird es für Echo Us schwierig werden, an die richtige Hörerschaft zu kommen, denn für die Proggies ist dieses Album auf Gesamtsicht zu schlicht, für Fans der elektronischen Sparte zu poppig ausgerichtet.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2005