CD Kritik Progressive Newsletter Nr.50 (12/2004)

Manning - A matter of life & death (The journal of Abel Mann)
(53:54, Progrock Records, 2004)

Wer meint, dass Herr Manning erst jetzt auf Solopfaden wandelt, da er nun als Mitglied von The Tangent für das notwendige Interesse gesorgt hat, der irrt sich gewaltig. Denn der Multiinstrumentalist legt bereits sein sechstes Album vor, und das im Zeitraum von 1999 - 2004. Hut ab! Zudem ist Manning eigentlich gar nicht als reines Soloprojekt zusehen, inzwischen kann man durchaus von einer Band sprechen, da sich über die Jahre eine gleichbleibende vierköpfige Stammformation heraus kristallisiert hat. Auch wenn Guy Manning als Sänger und Songwriter die Hauptverantwortung übernimmt. Und dies schlägt sich dann glücklicher Weise auf das sichere und positive Zusammenspiel nieder. Trotz mitwirkender Gastmusiker, wie z.B. Andy Tillison-Diskdrive (von Po90D u. The Tangent) der an zwei Songs mit Moog und Keyboard beteiligt ist. Insgesamt wurden die verschiedenste Einflüsse gekonnt in das Album gepackt, dabei wird der Schwerpunkt auf die akustischen und leicht folkigen Instrumente, sei es nun 6-12 String Gitarre, Fiddle, Saxophone, Cello, Mandoline und Percussion gelegt. So entstehen sehr schöne, und eingängige Klangmelodien, alles sehr ruhig und getragen mit einigem Tiefgang passend zur Story über den Tod und die Wiedergeburt präsentiert. Hauptsächlich in Form von Klassik Rock, Folk und etwas klassischem Prog, sowie kleineren Jazz-, Blues- und Klassik- Einlagen, verbinden das musikalische Gebilde. Aber Vorsicht, mit The Tangent hat diese Veröffentlichung trotz des gemeinsamen altertümlichen Touch nicht viel gemein, dafür ist der Prog-Anteil hier doch um einiges reduzierter, für meinen Geschmack sogar zu sehr reduziert. Als Orientierungshilfe fallen mir nicht nur wegen dem ähnlichen Gesangsstils zu Ian Anderson spontan Jethro Tull, sowie Camel ab "Dust & dreams" aufwärts, und das wunderschöne Werk "Cheshire Tree Suite" von Lou Maxwell Taylor ein. Den großen Wurf hat Manning mit Sicherheit wieder nicht geschafft, auch wenn dies vielleicht die Bands interne beste Veröffentlichung darstellt. Doch für mehr schwächelt der dargebotene Gesang sowie die Produktion auch zu sehr. Trotzdem lässt sich vieles gut an, und hinterlässt insgesamt einen warmen Eindruck, der über die anstehende Wintermonate sehr gut helfen kann.

Andreas Kiefer



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