CD Kritik Progressive Newsletter Nr.50 (12/2004)
Farpoint - From dreaming to dreaming
(64:40, Privatpressung, 2004)
Nachdem bereits in älteren Ausgaben die ersten beiden Alben von Farpoint vorgestellt wurden, liegt mittlerweile das dritte Werk der amerikanischen Formation vor. Eigentlich ist alles beim alten geblieben, denn wiederum bietet "From dreaming to dreaming" einen soliden, gut gemachten Mix aus Folk- und Sinfonic Rock Elementen, wobei der Produktion immer noch der rechte Druck fehlt. Ansonsten versteht es die Band geschickt ihre männlich / weiblichen Fronstimmen ausgewogen in Szene zu setzen, sich musikalisch im meist melodisch-sinfonischen, atmosphärischen Bereich festzubeißen und eher geradlinig verspielte, denn bombastisch überladene Songs an den Start zu bringen. Und vielleicht liegt darin die Krux der Musik von Farpoint. Man ist bereits beim ersten Anhören vor keinerlei großen Anforderungen gestellt, wenn man sich die Musik der Band von der Ostküste anhört. Das war zwar auf den Vorgänger ebenfalls so, doch dieses mal hinterlässt das Album auf gesamte Spieldauer manchmal einen eher durchwachsenen Eindruck, die Band wirkt leicht verschlafen, man vermisst den rechten Pepp, auch wenn natürlich diese Art der zurückgenommenen Interpretation bestens zum trüben Herbstwetter passt und es wiederum einige wunderbar elegisch interpretierte Gitarrensoli zu hören gibt. Farpoint agieren nicht unbedingt spektakulär oder überraschend, aber ihre Stil kommt durchaus stimmig herüber, auch wenn man sich, wie bereits bei den früheren Aufnahmen, mal etwas mehr Expressivität und Überraschungen gewünscht hätte, "From dreaming to dreaming" im subjektiven persönlichen Empfinden gegenüber dem Vorgänger "Grace" wieder ein kleiner Rückschritt ist.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2004