CD Kritik Progressive Newsletter Nr.49 (08/2004)
Ozric Tentacles - Eternal wheel / The best of
(78:57 + 33:39, Snapper Music, 2004)
Hoppala, eine "Best of" CD von Ozric Tentacles, kurz nach dem erst das aktuelle Studioalbum "Spirals in hyperspace" erschien? So ist es eben, wenn man nur so zwischen den Labels hin- und herwechselt, dann kommt es eben zu solch eigenartigen Überschneidungen. Und gleich die nächste Frage hinterher: macht ein "Best of" Album bei dieser Band überhaupt Sinn? Eigentlich nur dann, wenn man einen Einstieg benötigt, aber dazu kann man genauso auf bestimmte Alben wie z.B. "Erpland", "Strangeitude" oder vor allem die Livealben "Live underslunky" oder "Live at the Pongmasters ball" zurückgreifen. Immerhin wurde die Auswahl auf diesem Doppelalbum von der Band selbst in die Hände genommen, zudem sind alle offiziellen Studioalben seit 1990 mit mindestens einem Track vertreten, womit man einen wirklich repräsentativen Überblick bekommt. Dummerweise fehlen meine persönlichen Highlights, wie "The throbbe", "Ayurvedic" und "Erpland", aber da man als Einsteiger es sowieso etwas schwer hat, die marginalen Unterschiede der Songs zu erkennen, sei dieser Faux-Pas nochmals verziehen. Sind die älteren Aufnahmen noch mehr von der Gitarre bestimmt, so gewinnen die Keyboards im Laufe der Zeit immer mehr an Raum. Aus einer ursprünglichen Jamband wurde mehr und mehr eine spacig rockende World Music Kapelle, die weder vor orientalischen Einflüssen, Dub Elementen Halt macht, noch auf aktuelle Beats und Ambientsounds verzichtet. Dennoch sind die Ozrics in erster Linie immer noch eine gut geölte Instrumental Rockband, die lediglich ihren mächtig groovenden völlig eigenen Klangkosmos durch Blubberkeyboards und "Out-of-space" Sounds aufwerten. "Eternal wheel" bietet eine gute Chance hier ganz tief einzutauchen und mitzufliegen.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2004