CD Kritik Progressive Newsletter Nr.49 (08/2004)
Magnum - Brand new morning
(55:23, SPV, 2004)
Drei Jahre ließen sich Magnum für das aktuelle Studioalbum Zeit, wobei der zwischenzeitliche krankheitsbedingte Ausfall von Gitarrist und Hauptsongschreiber Tony Clarkin sicherlich einer der Hauptgründe für die etwas längere Wartezeit war. "Brand new morning" setzt auf den Vorgänger "Breath of life" auf, sprich es gibt zwar keine Rückkehr zur Klasse der 80er Jahre Alben, aber dennoch kann auch dieses Album über weite Strecken in leicht runderneuerten Sound wiederum als prägnantes, gitarrendominiertes Melodic Rock Album überzeugen. Catchige Melodien, kernige Gitarren und mit Bob Catley ein Sänger, der über eine unverkennbare Stimme verfügt: all diese Merkmale gibt es auch auf "Brand new morning" zu hören. Allein die zum Teil recht stampfigen Rhythmen, die bisweilen glattgebügelten Arrangements, verleihen den Songs etwas überladene Stadionrock-Atmosphäre, auch wenn dieses Songmaterial heute bestenfalls in mittelgroßen und kleineren Hallen live präsentiert wird. Hauptsongschreiber Tony Clarkin zauberte wieder mal jede Menge griffige Melodien aus dem Hut, die gleich beim ersten mal haften bleiben. Manchmal fällt er zwar in leicht schablonenhafte Wiederholungen ab, etwas mehr Wagnisse und Überraschungen in den Kompositionen hätten hier sicherlich Abhilfe schaffen können. Doch zusammen mit Bob Catley sorgt er für den typischen Magnum-Sound, den Keyboarder Mark Stanway - ein weiterer Überlebender aus der Hochzeit der Band - solide und passend, jedoch meist unauffällig in den Hintergrund gedrängt, verfeinert. Eine insgesamt runde, gelungene Produktion, die ohne jegliches Risiko, den erfolgreich eingeschlagenen Weg konsequent weiterverfolgt.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2004