CD Kritik Progressive Newsletter Nr.48 (04/2004)

Steve Morse - Major impacts 2
(50:34, Magna Carta, 2004)

Der Dixie Dregs- und Deep Purple-Gitarrist Steve Morse veröffentlicht mit "Major Impacts 2" bereits das zweite Album, dass sich den Stilen und Bands widmet, die ihn Zeit seines Musikerdaseins inspiriert haben. Mutig für einen gestandenen und bekannten Rocker, so offen seine Verbeugung vor den Vorbildern zu offenbaren. Steve interpretiert nicht Songs seiner Vorbilder, sondern klaut sich Auszüge daraus und fügt diese in eigene Songs ein. Die klingen dann zwar manchmal seltsam bekannt, ohne aber sofort das Vorbild zu verraten. Ein nettes Ratespiel, das hier auch nicht vollständig gelöst werden soll. Bands und Musiker wie ZZ-Top, Ted Nugent, Aerosmith, Emerson, Lake & Palmer, Lynyrd Skynyrd, The Who, Genesis, Johann Sebastian Bach oder Stile wie Country / Bluegrass, Brit Pop, Celtic oder Cajun (und mehr) haben es ihm angetan. Erstaunlicherweise findet Steve Morse einen unverstellten Zugang zu den typischen Motiven seiner Vorbilder, verschachtelt die aber so, dass sein Umbau eigenen Ausdruck findet, der in sich lebendig genug ist. Klar, manches Riff beendet das Rätsel schnell, aber andere Stücke sind dafür umso raffinierter umgebaut. Steve Morse hat die Songs mit einem schelmischen Augenzwinkern eingespielt, hier ist nichts zu ernst zu nehmen, vielleicht abgesehen von einigen fabelhaften Gitarrensoli. Je unkomplizierter und entspannter man sich diesen 13 Songs nähert, um so mehr unterhält das Album. Wenn Teil 2 auch nicht so gut wie Teil 1 ist, mehr braucht es hier nicht.

Volkmar Mantei



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