CD Kritik Progressive Newsletter Nr.44 (06/2003)

Star One - Live on earth
(53:50 + 60:16, InsideOut, 2003)

Im Herbst letzten Jahres ging Arjen Lucassen zum ersten mal mit den The Intergalatic Space Crusaders (u.a. dabei die Sänger/innen Russell Allen, Floor Jansen, Damian Wilson, Robert Soeterboek), sowie der Musik seiner Projekte Star One und Ayreon auf Tour. Nicht nur, dass zu seiner völligen Überraschung, die Konzerte zu gefeierten Ereignissen wurden, auch die optische Präsentation schrie geradezu danach, digital konserviert zu werden, auch wenn es natürlich auf den ersten Blick recht eigenartig anmutet nach gerade einem Star One Studioalbum, schon gleich ein Livealbum auf den Markt zu werfen. Letztendlich ist "Live on earth" aber mehr, nämlich eine Arjen Lucassen Werkschau seiner Projekte Star One und Ayreon. "Live on earth" wurde am 5.Oktober 2002 im holländischen Rijssen vor ausverkauften Haus mitgeschnitten. Zum einen als Doppel CD erhältlich, sowie in der Special Edition auch noch um eine Bonus DVD ergänzt und im DVD Digipack veröffentlicht. Die Bonus DVD bietet übrigens neben einem 150-minütigen Livemitschnitt, noch einen rund 20-minütigen Blick hinter die Kulissen, eine umfangreiche Fotogalerie, sowie zusätzliches Livematerial, wobei beim Vorabpromoexemplar die DVD nicht vorlag. Im Vergleich zu den Studioaufnahmen klingen die Live-Umsetzungen eine Spur rauer und dreckiger, bekommen damit die für die Livepräsenz nötige zusätzliche Härte verpasst. Ob am Sound nachträglich im Studio noch herumgebastelt wurde, ist leider nicht vermerkt, auf jeden Fall kommt der voluminöse Druck kraftvoll und sehr präzise aus den Boxen, ohne Sterilität zu vermitteln. Vor allem die verschiedenen Sänger, auch wenn sie nicht immer die Interpreten der Originalversionen waren, sorgen für jede Menge Abwechslung und stimmliche Highlights. "Live on earth" enthält bis auf die Soloparts und die als letzte Zugabe gespielte Deep Purple Coverversion "Space truckin'" den kompletten Set der Tour, geht somit bedenkenlos als live interpretiertes "Best of" Ayreon (11 Titel über alle Alben verteilt mit Schwerpunkt auf "Into the electric castle") und Star One (7 Titel) durch.

Kristian Selm



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