CD Kritik Progressive Newsletter Nr.40 (06/2002)
Clive Nolan & Oliver Wakeman - The hound of the Baskervilles
(68:49, Verglas Music, 2002)
Ich habe keine Ahnung, wie viele Projekte der Tausendsassa Clive Nolan zu laufen hat, in mindestens vier Bands (Arena, Pendragon, Landmarq, Threshold) spielt er die Keyboards und zumindest ebenso vielen Projekten hat er beigewohnt. "The hound of the Baskervilles" ist wie das 1999er Album "Jabberwocky" ein Rock-Musical. Die Geschichte ist altbekannt und etliche Male verfilmt. Jeder kann sich darunter etwas vorstellen. Oliver Wakeman (Sohn von Rick Wakeman - Yes) und Clive Nolan, beide Keyboarder, nähern sich dem Thema illustriert von einer Armada von Tateninstrumenten bombastisch und melodieselig. Unterstützt werden die beiden von Karl Groom (g, Threshold), Arjen Lucassen (g), Peter Banks (ex-Yes, g), Jo Greenland (violin), Eva Albering (flute, ex-Quidam), Peter Gee (bs, Pendragon), John Jowitt (bs, IQ) und Tony Fernandez (dr) an den Instrumenten. Dazu gesellt sich eine illustre Sängerschar und als Erzähler der Schauspieler Robert Powell als Dr. John Watson. Bob Catley (Magnum) singt die Rolle von Sir Henry Baskerville, Ashley Holt (Rick Wakeman Band) gibt Dr. James Mortimer, Tracy Hitchings (Landmarq) schlüpft in die Rolle von Miss Beryl Stapleton, Paul Allison ist Stapleton, Michelle Young Mrs. Laura Lyons und Ian Gould (auch Rick Wakeman Band) Seldon the Convict. Die verschrobene Geschichte mit ihren geheimnisvollen Charakteren wird interessant umgesetzt. Da werden spinett-artige Töne zu Übergängen zwischen den einzelnen Songs, in denen Robert Powell alias Dr. John Watson die Geschichte erzählend weiterführt. Trotz dreier Gitarristen hält sich deren Einsatz sehr zurück, die Keyboards dominieren stets das Geschehen. Das gesamte Album ist sehr eingängig, flotte Rhythmen treiben das Geschehen straff voran. Trotzdem ist das Album nicht lediglich eine reine Popgeschichte, sondern trägt Elemente des Symphonic Rock. Es als Progressive Rock Album zu werten, wäre jedoch schlichtweg falsch. Ein netter Grenzgänger zwischen Rock und Pop mit symphonischem Charakter ist es allemal.
Volkmar Mantei
© Progressive Newsletter 2002