CD Kritik Progressive Newsletter Nr.40 (06/2002)
Jean Pierre Alarcen - Tableau N°1 + Jean-Pierre Alarcen
(73:44, Musea, 1978/79)
Jean Pierre Alarcen ist wahrlich kein Unbekannter in der französischen Szene. Er war Anfang der 70er Gitarrist bei Sandrose (das zweiterfolgreichste Musea Album!) und Eden Rose, spielte in unzähligen, unterschiedlich ausgerichteten Bands und war schließlich auch als Solokünstler aktiv. Seine ersten beiden Soloalben von 1978 und 1979 wurden nun (wie auch schon 1988 beim Baillemont-Label) auf einer 2on1-CD veröffentlicht. Man sollte sich nicht von der Tatsache irritieren lassen, dass Alarcen zunächst als Gitarrist begann, denn dieses Album ist sehr tastendominiert. Das, was er auf dem opulenten 98er Album "Tableau No. 2" noch intensiviert hat, ist schon auf dem 20 Jahre zurück liegenden "Tableau No. 1", das aus insgesamt drei Titeln besteht, zu hören: ausgesprochen breite Keyboardflächen, ein permanenter Wechsel von sehr leisen und sehr lauten Passagen - wie zu besten The Enid Zeiten. Zum Teil sehr auf Bombast getrimmt. Das titellose Debüt kommt gelegentlich etwas flotter daher, statt Synthesizer gibt hier häufig das E-Piano den Ton an, gegen Ende wird es fast soundtrack-artig. Für Enid-Fans könnte Alarcen ein interessanter Mann sein.
Jürgen Meurer
© Progressive Newsletter 2002