CD Kritik Progressive Newsletter Nr.39 (03/2002)
Rhapsody - Power of the dragonflame
(61:06, Limb Music, 2002)
Tja, was soll man noch viele Worte über Rhapsody verlieren? Sie gehören mit ihrem selbst kreierten "Hollywood Metal" - einer theatralisch überdrehten Power / Speed / Prog Metal Version - zu jenen Bands, die eindeutig polarisieren. Man mag sie oder man hasst sie - wenn es im Leben immer so einfach wäre! Und so bietet auch "Power of the dragonflame" wieder genau das, was man von Rhapsody erwarten durfte. Schnell, klassisch geprägt, überaus theatralisch und mit voller Power nach vorne wird über die Griffbretter und Tasten gerauscht und dazu tremoliert salbungsvoll Frontmann Fabio Lione. Und egal, wie man zu den Italienern stehen mag, sie treffen auf relativ breite Zustimmung im weltweiten Metalmarkt, was die jeweils hohen Chartplatzierungen vor allem in Europa und Japan eindrucksvoll dokumentieren. Dafür bieten sie als Gegenleistung professionell produziert und gespielte Mini Dramen, mit so martialischen Titeln wie "Legendary tales" (1997), "Symphony of enchanted lands" (1998)", "Dawn of victory" (2000) oder den aktuellen Schmettertitel "Power of the dragonflame". Als besondere Ergänzung des typisch epischen Metal Breitwandsounds wurde dieses mal ein klassischer Chor und ein komplettes klassisches Ensemble aufgeboten. Zudem greift man bei einem Titel, zur inhaltlichen Abwechslung, auf die Muttersprache zurück. Und so galoppieren Rhapsody ebenfalls mit diesem Album, unvermindert ihren gewohnten Weg weiter. Lasst sie schnell vorbeiziehen oder reitet mit, gerade wie es euch gefällt!
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2002