CD Kritik Progressive Newsletter Nr.39 (03/2002)
Rick Ray - Existing passages
(74:72, Neurosis Records, 2002)
Dieser Mann ist von seinem CD Output einfach unglaublich. Wenn es so weiter geht, gibt's auch weiterhin in jedem Heft eine neue Besprechung des Amerikaners Rick Ray. Nur wird es langsam schwierig noch etwas Neues über ihn zu schreiben, denn eigentlich könnte ich die Kritik von seinem letzten Werk "Insanity flies" fast wortwörtlich übernehmen, auch wenn es sich bei "Existing passages" um Outtakes aus den Jahren 1999-2000 handelt. Die Minuspunkte bleiben weiterhin der etwas eintönig wirkende, in fast immer gleich bleibender Tonlage verharrende Gesang, die klanglich dünne Produktion, sowie der Rhythmus aus der Steckdose, für den ich mich nur in Ausnahmefällen erwärmen kann. Dafür gelingt es dem Multi-Instrumentalisten immer wieder aus seiner Gitarren manch interessante Melodiefolge herauszukitzeln. Die fließenden Exkursionen kommen ohne technischen Schnickschnack aus, haben aber doch ihren ganz eigenen Reiz und vor allem ihren eigenen Stil. Nach den mittlerweile dritten Album von Rick Ray, höre ich schon nach wenigen Takten heraus, dass es sich wieder unverwechselbar um den Gitarristen aus Ohio handelt. Doch muss Rick Ray aufpassen, dass er mit seinem immensen Veröffentlichungsausstoß nicht sich seinen kleinen eigenen Markt auf die Dauer kaputtmacht und übersättigt.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2002