CD Kritik Progressive Newsletter Nr.38 (01/2002)

Rick Ray - Insanity flies
(59:12, Neurosis Records, 2001)

Der Mann mit dem erstaunlichen CD Ausstoß (16(!) Alben in gerade mal zwei Jahren), ist, wie im letzten Heft vermutet, schon wieder mit einem neuen Output unterwegs. Erstaunlich, dass beim Gitarristen / Multiinstrumentalisten Rick Ray, trotz der massiven Veröffentlichungsflut, die musikalische Qualität, im Vergleich zum letzten Album, keineswegs leidet. Die Minuspunkte der letzten Scheibe sind dennoch geblieben, aus Rick Ray ist in den letzten Wochen / Monaten immer noch kein begnadeter Sänger geworden, auch der elektronische Rhythmusknecht versieht seinen gewohnten Dienst. Doch angesichts der meist instrumentalen Ausflüge an der Gitarre, die mit viel Gefühl in Schwingungen versetzt wird, sind diese beiden Mankos einigermaßen verschmerzbar. In fließender Leichtigkeit wandert Rick Ray zwischen getragener Atmosphäre im Psychedelic / Space Rock Bereich und rockigen Abgeh-Nummern. An manchen Stellen übertreibt er es mit seiner Fingerfertigkeit, findet aber doch immer wieder den Weg zurück zu Melodie und nachvollziehbarer Songführung. Für einige wohltuenden Überraschungen und fast schon jazzige Sprenkler sorgt Kompagnon Rick Schultz an der Klarinette, sowie einige sehr sphärische Parts an der Gitarre gegen Ende der CD. Solide Arbeit, ohne wenn und aber, auch wenn sich Rick Ray mit seiner unüberschaubaren Veröffentlichungspolitik, wohl hauptsächlich sich selbst einen Gefallen tut.

Kristian Selm



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