CD Kritik Progressive Newsletter Nr.38 (01/2002)
Greg Segal - Always look on the dark side of life
(72:40, Phantom Airship, 2001)
Greg Segal ist ein Multi-Instrumentalist, der seit mehr als 20 Jahren musikalisch aktiv ist. Neben der Improvisationsband Paper Bag, mit denen er in den späten 80ern vier Alben aufnahm, wie auch den weiter vorne vorgestellten Jugalbandi, arbeitete er aber gleichzeitig in all den Jahren auch als Solokünstler und brachte diese vor allem auf Kassette heraus, die vor allem auf College Radiostationen gespielt wurden. Frei nach Monthy Python, umspannt "Always look on the dark side of life" fünf Alben, die hier mit Ausschnitten vorgestellt werden. Musikalisch greift Greg Segal auf allerlei Versatzstücke der Rockhistorie zurück, es sind aber vor allem psychedelische und Hard Rock Elemente, die sich wie ein roter Faden durch diese Zusammenstellung ziehen. Seine mit verschiedenen Effekten zum Dröhnen gebrachte Gitarren bestimmt den Sound, der mal experimentell, dann mal wieder ganz eingängig, im spät 60's Klangbild daherkommt. Leider ist die Soundqualität ebenfalls sehr dröhnend und unklar, was aber sicherlich den psychedelischen Grundgedanken der Musik unterstreicht. In meist 3-4 minütigen Nummern, die hier oder da durch Improvisationen auch etwas länger sein können, wirkt ein Großteil dieser Scheibe jedoch irgendwie befremdlich auf mich. Ein Grund dafür wahrscheinlich ist der eigenwillige Gesangsstil von Greg Segal, der die Songs nach meinem Dafürhalten doch überdominiert. Das gesamte Album klingt eben sehr nach zu gewolltem Underground, wobei man Greg Segal sicherlich attestieren kann, dass er den psychedelischen Geist recht gut eingefangen hat.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2002