CD Kritik Progressive Newsletter Nr.38 (01/2002)
Jugalbandi - The view is better from the top of the food chain
(73:20, Privatpressung, 2000)
Jugalbandi ist ein indisches Wort und bedeutet "Musik für zwei Spieler". Folgerichtig bestehen dann Jugalbandi auch aus zwei Musikern, nämlich Greg Segal an der Gitarre, sowie Hyam Sosnow am Schlagzeug. Verschrieben haben sich die beide ganz lose gesprochen Rock / Jazz Fusion, sprich auf diesem Album gibt fast ausschließlich improvisierte Aufnahmen, die live ohne jegliche Overdubs mitgeschnitten wurden. Die beiden Akteure fingen zum Teil einfach ohne irgendwelche Absprachen an, munter drauf los zu spielen, ohne zu wissen, wohin sie sich musikalisch bewegen würden. Da beide aber zuvor bereits in anderen Bands zusammenspielten, entstand durch die gegenseitige Kenntnis schon so etwas, wie eine innere Struktur. Als zusätzliche Ergänzung, gibt es zu jedem Stück von beiden eine schriftliche Stellungnahme, wie sie den inneren Ablauf, die Entstehung der einzelnen Stücke aus dem eigenen Blickwinkel sahen. Gerade durch diverse Effekte, klingt vor allem die Gitarre, sowie auch das Schlagzeug durch sich ändernde Spielweise, nie über die gesamte Laufzeit hinweg gleich. Wie bei jeder Improvisation entstehen hier und da wirklich magische Momente, genauso fällt die Interaktion auch in Löcher. Dennoch ist "The view is better from the top of the food chain" ein waghalsiges und zum Zuhören auch recht anstrengendes Album.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2002