CD Kritik Progressive Newsletter Nr.37 (11/2001)

Death & Taxe$ - Theenigmathatisman
(70:03, Aggressive Erectors, 2001)

Fünf Jahre nach ihrem Debüt "Paradigms for a new quarter" legt das kalifornische Trio Death & Taxe$ ihr zweites Werk nach. Wer seinen Stil als Progressive Jazz Metal Fusion beschreibt und bei seinen Einflüssen ein Spektrum von Rush, Beatles, Miles David, Kiss, Yes, King Crimson & Iron Maiden nennt, der macht deutlich, dass er sich selbst keine Grenzen setzt. Und so vielschichtig klingt dann auch der zweite Versuch von Death & Taxe$, keine leichte Kost also. Die drei lassen dem Hörer kaum Zeit zum Ausruhen oder Nachdenken. Hektisch und sprunghaft rockt dieses Album richtig gut los, ändert aber auch ständig seine Richtung. Durch Härte und Aggressivität steht Metal zwar im Vordergrund, aber ebenso kann es einfach nur in die funkige oder jazzige (mit Gastmusiker an Trompete) Richtung gehen, ohne dass die Musik in zu abgedrehte Gefilde abdriftet. Tauscht Tom Shannon den Bass durch den Chapman Stick aus, so wird's sogar auf einmal richtig groovig. Durch die vielen Stilwechsel sorgen die Amerikaner immer wieder für Abwechslung und überraschende Kehrtwendungen, was einem den Zugang in dieses Album nicht gerade vereinfacht. In den vielen Instrumentalparts nehmen sich die drei ebenfalls Zeit zum Austoben oder Relaxen, ohne dass es nur um Schnellspielerei, sondern mehr um Stimmungen geht. Gerade wegen der vielen Einflüsse fehlt diesem Album so etwas wie ein roter Faden, was je nach Einstellung als Vor- oder Nachteil ausgelegt werden kann. Im Vergleich zum Erstling wirkt diese Scheibe noch unsteter, hat aber immer wieder, vor allem im rein instrumentalen Bereich, ihre packenden Momente.

Kristian Selm



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