CD Kritik Progressive Newsletter Nr.21 (07/1998)

Death & Taxe$ - Paradigms for a new quarter
(66:53, Obstreperous, 1996)

Sie bezeichnen sich selbst als "The Progressive Jazz Metal Trio". Das Wort Jazz klingt, wenn man sich das vertrackte Metal Gewitter der drei Kalifornier anhört, zuerst eine Spur zu überheblich, als neue Stilrichtung in Verbindung mit Metal jedoch einigermaßen gerechtfertigt. Death & Taxe$ sind keine der unzähligen Dream Theater Klone. Zum einen gibt es in der Power Trio Besetzung keine Keyboards, zum anderen sind die Rhythmen zwar komplex, aber die Saitenattacken doch noch um eine Spur kerniger. Aus der Ferne erinnern sie manchmal an eine heftigere Mischung aus den frühen Rush, Anthrax und Sieges Even. Dass die drei auf dem Beatlefest auch schon als beste Beatlescoverband gekürt wurden, spricht für deren vielschichtigen Qualitäten. Was bei den 14 Songs im Längenbereich von 2:19 bis 7:28 dennoch sauer aufstößt, ist die Aufnahmequalität, die qualitativ nur besseren Democharakter erreicht. Sieht man über diesen Lapsus hinweg, so bieten die drei California Boys doch einiges an Abwechslung. Zwar geht es stellenweise recht kräftig zur Sache, aber zum Beispiel mein persönliches Lieblingslied "Swirling serling's bargain matinee" ist weit davon entfernt als simple Hauruckmusik zu verkommen. Keine Hammerscheibe, da es letztendlich an der Durchgängigkeit fehlt, aber doch einige interessante Ansätze, die Metal einmal anders präsentieren.

Kristian Selm



© Progressive Newsletter 1998