CD Kritik Progressive Newsletter Nr.37 (11/2001)

Cast - Castalia
(64:15, Musea, 2001)

Ach ja, auch von Cast gibt es wieder eine neue Veröffentlichung. Nach den beiden Live-CDs "A view of Cast" und "Cast: A live experience" von 1999 liegt mit "Castalia" nun die dritte Live-Aufnahme vor. Fleißig waren sie eben schon immer, aber ob es eine sinnvolle Veröffentlichungspolitik ist, nur 2 Jahre nach der Doppel-CD "Cast: A live experience" gleich wieder ein Konzert auf CD zu bannen? Sehen wir uns die Fakten an: aufgenommen wurde ein Konzert, das am 1. Juli 2000 in Mailand stattfand. Die 7 Stücke (davon aber zwei Medleys) bringen es auf eine Gesamtspielzeit von fast 65 Minuten. Der Schwerpunkt liegt auf den letzten drei Studioalben, aber auch "Frühwerke" wie "Echoes" finden ihren Platz auf "Castalia". Böse Zungen behaupten ja immer wieder gerne, dass bei den Mexikaner alle Stücke ziemlich ähnlich klingen, aber auf dieser CD hört man dann doch Unterschiede heraus. So wirken die Passagen, die von der letzten CD "Legacy" stammen, durchdachter und schwunghafter. Interessant ist auch, dass ein Teil der Vocals in Spanisch dargeboten wird. Aber das war es dann auch schon, was man über "Castalia" sagen kann und ich glaube nicht, dass diesem Album allzu große Aufmerksamkeit zuteil wird. Das Album ist zwar "nett", aber dieses Prädikat reicht einfach nicht aus, wenn zur gleichen Zeit Bands wie Pallas oder Nexus wirklich hochklassige Neo Prog-Scheiben auf den Markt bringen. Auch wenn man mit dem Kauf dieser CD nichts falsch machen kann: wer Cast schon kennt und sich von den Live-Qualitäten der Band überzeugen lassen will, dem sei eher die oben erwähnte Doppel-CD empfohlen.

Meinhard Foethke



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