CD Kritik Progressive Newsletter Nr.33 (12/2000)
Vanishing Point -Tangled in dream
(67:54, Limb Music, 2000)
Die Lobhudelei in der Presseinfo kennt mal wieder fast keine Grenzen: "Mit reichlich Vorschusslorbeeren überschüttet, gleich bei ihrem Europadebüt einen glänzenden Eindruck hinterlassen. Vanishing Point aus Australien sind seit ihrem grandiosen Auftritt beim Wacken 2000 Festival in aller Munde." Erschien das Debüt "In thought" noch bei Angular Records, so ist die Band aus Melbourne mit dem Nachfolger bei Limb Music gelandet. Stilistisch hat sich dagegen nicht so viel getan, die Australier bevorzugen die Spielart des sehr melodischen Metals, wobei die Härte zusätzlich durch viele atmosphärische Parts erheblich gemildert wird, als Gegenpol gibt es ab und zu sprunghaft progressives Saitengesäge . Vanishing Point erfinden das Rad natürlich nicht neu, aber da sie es verstehen in ihre Songs sehr viel eingängige, prägnante Melodien hereinzupacken, bleibt bereits beim ersten Höreindruck einiges hängen. "Tangled in dream" ist kein komplex Album, welches man sich mühsam erschließen muss, die Arrangements sind gefällig und professionell umgesetzt, wobei besonders die stimmungsschaffenden Keyboardteppiche, die souveränen Melodiebögen der Musik Tiefe, aber ebenso einen Schuss düstere Melancholie verpassen. Als Bonus bekommt man als Hidden Track übrigens das bereits vom Pink Floyd Tribute Sampler "Signs Of Life: A tribute to Pink Floyd" bekannte, etwas in Big Country erinnernde "On the turning away" hinzugepackt. Ein gutes Album, zwar ohne echte Überraschungen, dafür aber in bester Qualität, sowohl was die Produktion, wie auch den Inhalt betrifft.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2000