CD Kritik Progressive Newsletter Nr.33 (12/2000)
Elton Dean - QED
(71:12, Blueprint, 2000)
Viel eindeutiger und unüberhörbarer als bei Etheridge & Sanders, deren Re-Release ebenfalls in dieser Ausgabe besprochen wird, ist die Referenz an Soft Machine auf dem 2000er Album "QED" des weichmaschinischen Saxophonisten par excellence Elton Dean. Das Album klingt gleich so vertraut und so unverschämt jazzig, wie es sich nur Soft Machine getraut hat. Führt man sich vor Augen, dass Soft Machine vor knapp 30 Jahren sein Unwesen trieb, wird einem schlagartig klar, wie weit diese ihrer Zeit voraus waren, denn selbst heute klingt Elton Dean immer noch nach Avantgarde und beileibe nicht nach Mainstream. Anders als Hugh Hopper, der sich in den seltsamsten Irrungen und Wirrungen des VocalJazz verloren zu haben scheint, spielt Dean das, was er immer gespielt hat und das ist paradoxerweise stets neu, denn das Album klingt alles andere als langweilig, was zweifelsohne für die Freiheit, die dieses Genre bietet spricht und für die Musikalität und Kreativität Elton Deans. Ein Album, dass den Improvisationen viel Raum lässt; überhaupt ist es erstaunlich, dass das gesamte Album an vier Tagen (in eben vier Sessions) komplett improvisiert wurde. Fazit: Dieses Album ist ein heißer Tipp für alle Fans der Band und für alle, die mutig genug sind, ihre Nase (respektive ihre Ohren) in komplexe Sounds zu stecken.
Sal Pichireddu
© Progressive Newsletter 2000