CD Kritik Progressive Newsletter Nr.33 (12/2000)
Björn Lynne - Revive
(72:40, Cyclops, 2000)
Es ist schon manchmal sehr eigenartig und für einen Außenstehenden nur schwerlich nachzuvollziehen, was einen Künstler dazu treibt, bestimmte Alben aufzunehmen. Mit seinen letzten beiden Alben "Wizard of the wind" und "Wolves of the gods" hatte der in London lebende Norweger Björn Lynne zwei wirklich schöne, in sich stimmige Konzeptwerke vorgelegt, doch mit "Revive" kehrt er zurück zum "teutonischen Sequenzerwerk" (Originalzitat Plattenfirma). Ach hätte dies der liebe Björn doch nur gelassen, denn wem er mit diesem Album einen Gefallen tut, dass weiß er wahrscheinlich nur selbst. Elektronischer Einheitsbrei als Jean Michel Jarre für ganz Arme, mal mit 70's Diskorhythmus, dann etwas durch Gitarre aufgewertet, die musikalische Qualität erreicht ein erschreckendes Maß an Belanglosigkeit. Der elektronische Breitwandsound hat keinerlei Wärme und Gefühl, das belanglose Spielen von vorausschaubaren Akkorden wirkt völlig ohne Esprit und wie eine Bankrotterklärung der eigenen Musikalität. "Revive" ist nicht mal nett, sondern einfach überflüssig. Eindringlich banale Begrifflichkeiten, ohne Inhalt, ohne Sinn. Dieses Album hat sich seine Maximalzahl von 0 Punkten voll und ganz verdient.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2000