CD Kritik Progressive Newsletter Nr.32 (10/2000)

Vanden Plas - Spirit of live
(73:36, InsideOut, 2000)

Nicht immer ist es leicht mit Worten zu erklären, warum einem nun eine Band besser gefällt als andere, was sie von anderen unterscheidet und sie damit unverwechselbar macht. Vanden Plas sind so ein Fall. Über die Jahre haben sie sich durch ausgiebiges Touren, u.a. als Support Act von Dream Theater und ausgezeichnete Studioalben in die vordere Front der Progressive Metal Acts gespielt. Doch, was hebt sie von anderen Genrebands ab, was ist das Geheimnis hinter dem Erfolg von Vanden Plas? Zum einen steht bei ihnen nicht die Technik im Vordergrund, das Hauptaugenmerk liegt eindeutig auf kraftvolle Hooklines und kompakten Songaufbau. Geschickt werden die technisch anspruchsvollen Instrumentalteile eingestreut, sie wirken nicht wie die Zurschaustellung des Könnens, sondern fügen sich harmonisch ein. Da wird kraftvoll losgepowert (okay, die Anmache von Sänger Andy Kuntz ist manchmal etwas nervig), zwischendurch ist aber immer wieder Zeit für melancholischen Balladen, die es wie z.B. "I don't miss you" geschafft haben, auch für Radiopräsenz zu sorgen. "Spirit of live" ist nun das erste Livealbum der Pfälzer, welches am 13.2. diesen Jahres in Paris mitgeschnitten wurde. Dabei stehen vor allem die Songs des letzten Studioalbums "Far off grace" im Mittelpunkt, die den Löwenanteil dieser Livescheibe ausmachen. Neben zwei unveröffentlichten Tracks, gibt es mit "Soul survives" und "Rainmaker" auch einen Rückblick auf die anderen Studiowerke. Gastauftritte von Don Dokken und Patrick Rondat runden einen gelungenen Mitschnitt ab, auf dem die Band beweist, dass sie auch in Liveatmosphäre bestehen kann. Warum gibt es einfach nicht mehr Prog Metal Bands von diesem Kaliber?

Kristian Selm



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