CD Kritik Progressive Newsletter Nr.32 (10/2000)

Dice - Dreamland
(58:54, Scene Records, 2000)

Die inzwischen in Leipzig ansässigen Dice scheinen vor Ideenreichtum richtig überzusprudeln. Knapp ein Jahr nach dem Erscheinen ihres Albums "Silvermoon" folgt nun mit "Dreamland" bereits der Nachfolger, der zwischen dem Dezember 1999 und Juli 2000 aufgenommen wurde und wiederum gut gemachten, melodischen Art Rock bietet. Euphorische, weitauslandende Gitarrensoli, breitangelegte Keyboardteppiche bzw. verspielte Tastenläufe, stimmungsvoller Bombast sind in bester Tradition der späten 70er / frühen 80er gehalten, ein besonderes Augenmerk legt die Band dabei auf den sehr hohen Melodieanteil, der der Musik eine positive, sehr zugängliche Gesamtausstrahlung verleiht. Die sechs Hauptsongs werden durch verschiedene, mehr kurz gehaltene "Dreamscenes" verbunden, wobei diese Überleitungen eindeutig in die atmosphärische Richtung tendieren. Doch leider hinterlassen die gesanglichen Darbietungen einen äußerst zwiespältigen Eindruck, wodurch auch die Gesamtbeurteilung etwas getrübt wird. Christian Nóvé verfügt zwar über ein variables Gitarrenspiel und gute Ideen einen Song dicht und interessant zu gestalten, doch seine leicht rauchige Stimme will einfach nicht so recht zur Musik passen. Zudem verleihen manche Harmoniegesänge aus dem Hintergrund der Musik sogar einen unfreiwillig schrägen Charakter. Wirklich schade! Abgesehen von diesem Kritikpunkt schafft es die fünfköpfige Band auch auf "Dreamland" eine angenehme Mischung aus melodischem, straightem Rock mit progressiven Schlenkern zu kreieren.

Kristian Selm



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