CD Kritik Progressive Newsletter Nr.24 (03/1999)

Matter Of Taste - Jack of Spades
(45:36, WMMS, 1998)

Juchhe, endlich mal wieder ein Album aus der heimischen Tonschmiede des Roxanne Studios, welches sich Luftlinie ungefähr zwei Kilometer von meiner Wohnung befindet. Leonberg, die progressive Hochburg Deutschlands! Aber Schluss mit dem dummen Geschwätz, lasst die Musik sprechen. Wie bereits Matter Of Tastes Debüt "Chateau Obscure", so weist auch der Nachfolger "Jack Of Spades" wieder einige unverkennbare Elemente der Rockoper auf. War der Vorgänger jedoch mehr von poppigem Light Neo Prog geprägt, so ist diesmal die Stilrichtung wesentlich hardrockender, metallischer ausgefallen, ohne jedoch auf hymnische Melodien zu verzichten. Der Melodic Rock Einschlag ist unverkennbar. Hier und da werden aber immer noch einige sinfonische und gefühlvolle, sehr ruhige Elemente eingestreut. Nicht jeder wird etwas mit den brüchigen, aber heavygeschwängerten Stimmen von Joe Vötter und Kurt Strohmeier anfangen können, wobei sie sich aber sicherlich genremäßig sehr passend in das Gesamtkonzept einfügen. Ausufernde Melodiebögen, sinfonischer Rock mit deutlichem Heavytouch. Wer Konzeptalbum im Stile von Ayreon mag, der darf auch ruhig einmal Matter Of Taste Gefallen antesten.

Kristian Selm



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