CD Kritik Progressive Newsletter Nr.22 (09/1998)

Forever Einstein - One thing after another
(56:40, Cuneiform, 1998)

Manchmal machen es einem die Bands wirklich nicht leicht, sie musikalisch irgendwie einzuordnen. Das Trio Forever Einstein, das mit "One thing after another" ihr mittlerweile drittes Release (immer diese blöden, angeberischen Anglizismen) vorgelegt hat, passen stilistisch eigentlich nirgendwo so recht hin, was ihre Musik aber wiederum ein großes Maß an Eigenständigkeit beschert. Aufbauend auf ein instrumentales Rockgrundgerüst, ändern Gitarre, Bass und Schlagzeug Tempo, Takte und Stimmungen, ohne aber irgendwie verschroben oder ungenießbar zu klingen. Sucht man nach Vergleichsmöglichkeiten, so klingt es ansatzweise nach King Crimson, eine gewisse Ähnlichkeit zu den Labelkollegen von Philharmonie ist ebenfalls nicht zu läutern, in wenigen Passagen klingt etwas der Stil der frühen Rush durch. Dennoch ist die Musik weder metallisch oder heavy, vielmehr werden Einfälle, die harmlos und nett beginnen, lässig in völlig anderes Fahrwasser gelenkt. Die Klänge sind kein Brüllen, es ist mehr eine abwechslungsreiche Erzählung. Die anfängliche Harmlosigkeit täuscht, denn Brüche sind vorprogrammiert. Spröder Gitarrenrock, der weder zu einfach, noch zu überladend wirkt, von drei Amerikanern, die nicht mit ihrem Können protzen.

Kristian Selm



© Progressive Newsletter 1998