CD Kritik Progressive Newsletter Nr.18 (01/1998)
We - Wooferwheels
(51:10, Voices Of Wonder, 1997)
Krautrock aus Skandinavien? Nennen We ihren eigenen Stil einfach "Metadelic" Rock, so wird sie doch recht deutlich von den Ursprüngen teutonischer Rockmusik beeinflusst. War schon das letzte Album "Violently coloured sneakers" eine Anreihung von Rock, Psychedelic und Space Rock Zitaten, so werden auf "Wooferwheels" diese gewohnten Stilmittel in wesentlich dreckigerer, aber reiner Form präsentiert. Fetter Gitarrensound und langgedehnte Instrumentalteile lassen ein ums andere mal die Musik zu einem dröhnenden Beiwerk werden. Bohrt sich "Chase vampire" durch den gleichen schleppenden, aber sehr groovigen Rhythmus langsam ins Ohr, so ist "Stuks of Khun de Prorok" ein expressiver Titel mit ausufernder Schreieinlage. Der Titelsong lässt dafür in Überlänge die Saiten krachen, wie man insgesamt überhaupt den Jungs eine Vorliebe für ausufernde Songs bescheinigen kann. Spätestens beim letzten Titel "Im Dschungel von Kraut" (Ja, der Titel heißt wirklich so!), wird auch dem letzten Zuhörer klar, wohin sich We letztendlich verirrt haben. Die Norweger schwanken zwischen monotonen, aber einprägsamen Rhythmen, die sich in der Ferne des Raumes verlieren und krachender Saitenakrobatik, die aber in ihrer Langsamkeit schon fast einen bedrohlichen Charakter aufweist. Noch dieses Frühjahr will die Band ihre musikalische Message durch eine Tour unter die Leute bringen.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 1998