CD Kritik Progressive Newsletter Nr.81 (09/2014)
Nick Magnus - N'Monix
(46:47, Estoteric Antenna, 2014)
Seit Mitte der 70er aktiv, machte sich Nick Magnus vor allem als Keyboarder in der Band von Steve Hackett einen Namen. Inzwischen werkelt der Brite mehr im stillen Kämmerlein an seinen in unregelmäßigen Abständen erscheinenden Soloalben, holt sich aber dafür immer wieder namhafte Unterstützung mit ins Boot. So verwundert es nicht, dass auf "N'Monix" Steve Hackett bei drei Titeln in die Saiten greift, während u.a. der aktuell in der Steve Hackett Band tätige Rob Towsend an Saxophon und Flöte, wie auch ReGenesis Sänger Tony Patterson auf zwei bzw. Tim Bowness auf einem Track zu hören ist. Musikalisch bewegt sich Magnus zwischen sinfonischen, fast schon klassischen Wurzeln, die mitunter an The Enid erinnern, bei denen er zu Beginn seiner Karriere ebenfalls kurzzeitig mitwirkte. Klassischer Gesang und pastorale Arrangements prägen somit einen Teil des Albums. Auf der anderen Seite steht griffiger Retro Prog bzw. Art Rock, bei dem Gefühl, sanfte Dynamik und wohlklingende Themen integraler Bestandteil sind, die hin und wieder so gar nicht überraschend über den typischen Sound der frühen Steve Hackett Alben verfügen. Auf komplexe Passagen wird gänzlich verzichtet, Widerhaken für Gehör und Gefühl sind nicht zu überwinden, was aber aufgrund der gebotenen Qualität nicht besonders schwer wiegt. Die acht Titel sind eine wunderbare, unaufgeregte, aber sehr geschmackssichere und erhaben klingende Hommage an die Vergangenheit, ohne nur in längst ausgetretenen Pfaden des ewig Gestrigen zu wandern. Ein Album für die melodisch-sinfonischen Augenblicke des Lebens.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2014